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Seit einigen Monaten wird unser Gesundheitszentrum in Qamişlo vom Gesundheitsrat der Selbstverwaltung als Zentrum für Naturheilkunde und Alternativmedizin betrieben!
Es gab noch keine offizielle Eröffnungszeremonie, doch da der Bedarf sehr hoch ist werden schon Patient*innen behandelt. Aktuell arbeiten 7 Spezialist*innen für Naturheilkunde im Zentrum, 4 Frauen und 3 junge Männer. Sie behandeln diverse gesundheitliche Probleme, zum Beispiel Darmerkrankungen, Diabetes, Hauterkrankungen, Entzündungen, Untergewicht, Übergewicht, hohe Cholesterinwerte, Nierenerkrankungen und verschiedene gynäkologische Leiden wie zum Beispiel Pilzerkrankungen. Die Mitarbeiter*innen des Zentrums sind kurdisch und arabisch und sprechen beide Sprachen. Sie haben zum Teil über 15 Jahre Erfahrung im Bereich Naturmedizin, sowohl in der Praxis als auch im Bildungsbereich und erzielen deutliche gesundheitliche Besserungen bei den Patient*innen.
Die Heilmethoden basieren auf Beratungen und Behandlungen mit Kräutern, Salben, Tees und Ölen. Diese werden vor Ort selbst hergestellt. Direkt neben dem Zentrum wurde ein Heilkräutergarten angelegt (siehe Fotos). Alles wird biologisch angebaut, einige Kräuter werden dazu gekauft. Zukünftig soll ein weiteres Stück Land für den Anbau der Heilpflanzen bestellt werden.
Somit bessert das Zentrum nicht nur die Gesundheit einer von Krieg und Mangel gezeichneten Bevölkerung, es erhält und sammelt auch gesellschaftliches Wissen über Naturmedizin und Ökologie – Wissen, das in der kapitalistischen Moderne vielerorts verlorengeht. Die Weitergabe und Weiterentwicklung dieses gesundheitlichen und ökologischen Wissens stärkt die Selbstverteidigungskraft der Gesellschaft und ihre Beziehung zu Umwelt und Natur.
Solche Naturheilzentren werden aktuell an vielen Orten in Nordostsyrien aufgebaut. Es entsteht ein Netzwerk der Zusammenarbeit zur gegenseitigen Stärkung und Kollektivierung des Wissens um Naturheilkunde bekannter und verfügbarer für viele Menschen zu machen.
Neben dem Frauendorf Jinwar wird das Gesundheitszentrum aktuell der zentrale Ort für Naturheilkunde in Rojava. Wir haben beschlossen, die restlichen Spendengelder dem Zentrum für Naturheilkunde zur Verfügung zu stellen.