Bauprojekt

Im Frühjahr 2021 wurde das Bauprojekt abgeschlossen. Lies aktuelles hier

Projektbeschreibung

Ein neues Gesundheitszentrum für Frauen und Kinder. Denn diese sind besonders von struktureller Benachteiligung auf gesellschaftlicher und ökonomischer Ebene betroffen.

In der eher feudalen syrischen Gesellschaft hatten Frauen wenig Zugang zu Bildung und daher auch selten die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen. Aus diesem Grund stehen sie in ökonomischer Abhängigkeit zu ihren Familien und haben selten ein eigenes Einkommen.

Die Menschen aus dem Stadtteil Qanat Swes in Qamişlo haben von Anfang an die Revolution unterstützt. Die Größtenteils kurdische Bevölkerung hat früh begonnen ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und sich dem Kampf für die demokratische Selbstverwaltung  angeschlossen.

Durch diese Bereitschaft und bei der Verteidigung gegen den IS/ haben insbesondere viele Männer ihr Leben verloren. Der Verlust des Einkommens der Männer hat die ökonomische Situation für viele Familien weiter verschlechtert.

Wir werden mit dem Bau des Gesundheitszentrums einen lokalen kostenfreien Zugang zu Gesundheitsversorgung für Frauen und Kinder ermöglichen. Zudem wird das Gesundheitszentrum Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze für Frauen schaffen. So kann der strukturellen und ökonomischen Benachteiligung von Frauen entgegengewirkt werden.

Das Gesundheitszentrum wird als Kooperative von Frauen geleitet werden. Durch solche Projekte versucht WJAR die männliche Dominanz und das Wissensmonopol im Gesundheitssystem zu durchbrechen. Gleichzeitig schaffen sich Frauen dadurch einen Zugang zu materiellen Ressourcen und wandeln aktiv die Rollenverteilung in der Gesellschaft.

Hintergrund: Aufbau eines alternativen Gesundheitssystems

Den aktuellen Baufortschritt kannst du auf unserer Hauptseite verfolgen:

 

 

Spendenkonto
Kurdistan Hilfe e.V.
IBAN: DE40200505501049222704
Stichwort: construction

 

 

Neueste Beiträge

Zentrum für Naturheilkunde

Seit einigen Monaten wird unser Gesundheitszentrum in Qamişlo vom Gesundheitsrat der Selbstverwaltung als Zentrum für Naturheilkunde und Alternativmedizin betrieben!

Es gab noch keine offizielle Eröffnungszeremonie, doch da der Bedarf sehr hoch ist werden schon Patient*innen behandelt. Aktuell arbeiten 7 Spezialist*innen für Naturheilkunde im Zentrum, 4 Frauen und 3 junge Männer. Sie behandeln diverse gesundheitliche Probleme, zum Beispiel Darmerkrankungen, Diabetes, Hauterkrankungen, Entzündungen, Untergewicht, Übergewicht, hohe Cholesterinwerte, Nierenerkrankungen und verschiedene gynäkologische Leiden wie zum Beispiel Pilzerkrankungen. Die Mitarbeiter*innen des Zentrums sind kurdisch und arabisch und sprechen beide Sprachen. Sie haben zum Teil über 15 Jahre Erfahrung im Bereich Naturmedizin, sowohl in der Praxis als auch im Bildungsbereich und erzielen deutliche gesundheitliche Besserungen bei den Patient*innen.

Die Heilmethoden basieren auf Beratungen und Behandlungen mit Kräutern, Salben, Tees und Ölen. Diese werden vor Ort selbst hergestellt. Direkt neben dem Zentrum wurde ein Heilkräutergarten angelegt (siehe Fotos). Alles wird biologisch angebaut, einige Kräuter werden dazu gekauft. Zukünftig soll ein weiteres Stück Land für den Anbau der Heilpflanzen bestellt werden.

Somit bessert das Zentrum nicht nur die Gesundheit einer von Krieg und Mangel gezeichneten Bevölkerung, es erhält und sammelt auch gesellschaftliches Wissen über Naturmedizin und Ökologie – Wissen, das in der kapitalistischen Moderne vielerorts verlorengeht. Die Weitergabe und Weiterentwicklung dieses gesundheitlichen und ökologischen Wissens stärkt die Selbstverteidigungskraft der Gesellschaft und ihre Beziehung zu Umwelt und Natur.

Solche Naturheilzentren werden aktuell an vielen Orten in Nordostsyrien aufgebaut. Es entsteht ein Netzwerk der Zusammenarbeit zur gegenseitigen Stärkung und Kollektivierung des Wissens um Naturheilkunde bekannter und verfügbarer für viele Menschen zu machen.

Neben dem Frauendorf Jinwar wird das Gesundheitszentrum aktuell der zentrale Ort für Naturheilkunde in Rojava. Wir haben beschlossen, die restlichen Spendengelder dem Zentrum für Naturheilkunde zur Verfügung zu stellen.

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  9. Es geht weiter… Kommentare deaktiviert für Es geht weiter…